Suite Nr. 5 c-Moll für Violoncello solo, BWV 1011
Werkverzeichnisnummer: 119
1. Prélude
2. Allemande
3. Cournate
4. Sarabande
5. Gavotte I – GavotteII
7. Gigue
2003
SUITE Nr. 5 c-Moll
Die fünfte Suite in c-Moll ist die französischste des gesamten Zyklus. Nicht nur dominieren hier die französischen Varianten der Tänze – eine Allemande im punktierten Rhythmus, eine französische Courante im breit ausschwingenden 3/2-Takt und als Fianle eine Canarie, eine französische Giguenart -; die Suite wird auch demonstrativ mit einer französischen Ouvertüre eröffnet. Diese an die Opernouvertüren Lullys angelehnte Form begegnet hier in ihrer zweiteiligen Variante: an einen langsamen Einleitungsteil im feierlichen punktierten Rhythmus schließt sich ein Fugato im schnellen Dreiertakt an, mit dem der Satz ohne Wiederholung des langsamen Teils schließt. Das Besondere an diesem längsten aller sechs Cellopräludien ist, dass hier eine Form der Orchestermusik von einem einzigen Streichinstrument imitiert wird. Dazu sind ausgiebiges polyphones Spiel und Skordatur (Umstimmung einer Saite) erforderlich. Gleich zu Beginn suggerieren Akkordgriffe orchestrale Klangfülle. Im schnllen Teil werden die Imitationen im (real gar nicht vorhandenen) „Orchester“ durch verschiedene Lagen und melodische Umspielungen angedeutet. Die Vollgriffigkeit und die latente Polyphonie bleiben mit einer Ausnahme – der Sarabande – in allen folgenden Sätzen erhalten. Sie verbinden sich mit einer harmonischen Fülle und Schönheit der Stimmführung, die jede Beschreibung hilflos erscheinen lässt. Der Satz, der im dramatischen Kontrast zur Umgebung auf alle Mehrklänge verzichtet, ist die Sarabande. Sie ist zweifellos der ausdrucksvollste einstimmige Satz der gesamten Barockzeit, ein Lamento, dessen Pathos aus der Fülle all jener Harmonien entsteht, die man nicht hört, sondern nur ahnt.
1999
SUITE NR. 5 c-Moll
Die fünfte Suite in c-Moll ist die französischste des gesamten Zyklus. Nicht nur dominieren hier die französischen Varianten der Tänze: eine Allemande im punktierten Rhythmus, eine französische Courante im breit ausschwingenden 3/2-Takt und als Abschluß eine Canarie, eine französische Giguenart; die Suite wird auch demonstrativ mit einer französischen Ouvertüre eröffnet. Diese an die Opernouvertüren Lullys angelehnte Form begegnet hier in ihrer zweiteiligen Variante: An einen langsamen Einleitungsteil im feierlichen punktierten Rhythmus schließt sich ein Fugato im schnellen Dreiertakt an, mit dem der Satz – ohne Wiederholung des langsamen Teils – schließt. Das Besondere an diesem längsten aller sechs Präludien ist, daß hier eine Form der Orchestermusik von einem einzigen Streichinstrument imitiert wird. Dazu sind ausgiebiges polyphones Spiel und Skordartur (Umstimmung einer Saite) erforderlich. Gleich zu Beginn suggerieren Akkordgriffe orchestrale Klangfülle. Im schnellen Teil der Ouvertüre werden die Imitationen der (nicht vorhandenen) diversen Stimmen durch verschiedene Lagen und melodische Umspielungen angedeutet.
Vollgriffigkeit und latente Polyphonie prägen – mit einer Ausnahme – auch die folgenden Sätze. Sie verbinden sich mit einer harmonischen Fülle und Schönheit der Stimmführung, die nähere Beschreibungen hilflos erscheinen läßt. Der Satz, der – wiederum in dramatischem Kontrast zur Umgebung – auf alle Mehrklänge verzichtet, ist die Sarabande. Sie ist zweifellos der ausdrucksvollste einstimmige Satz der gesamten Barockzeit, ein Lamento, dessen Pathos aus der Fülle all jener Harmonien entsteht, die man nicht hört, sondern nur erahnt.