Cellosuite Nr. 4 Es-Dur, BWV 1010 | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Johann Sebastian Bach

Cellosuite Nr. 4 Es-Dur, BWV 1010

Suite Nr. 4 Es-Dur für Violoncello solo, BWV 1010

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 118

Satzbezeichnungen

1. Prélude

2. Allemande

3. Cournate

4. Sarabande

5. Menuett I

6. Menuett II

7. Gigue

Erläuterungen

2003
SUITE Nr. 4 Es-Dur

Die vierte Suite in Es-Dur zeigt Analogien zur vierten Französischen Suite für Cembalo in der gleichen Tonart. Wie dort ist die Triole das rhythmisch bestimmende Element der Courante, die Wendung zur Subdominante das harmonische Charakteristikum der Sarabande, die Gigue ein Virtuosenstück in gleichmäßig durchlaufenden Achteln. Auch die anderen Tänze verraten einen Zug zur Virtuosität im italienischen Stil: die Allemande im Alla breve-Takt ist die schnellste des gesamten Zyklus, die Bourrée I durch ihre Sechzehntel-Tiraten das Paradox einer virtuosen Galanterie. Das Präludium zeigt, dass Bach Anregungen für die Cellosuiten nicht nur vom Cembalo, sondern auch von der Laute bezog: die abwärtsgerichteten Dreiklangsbrechungen über dem immer wieder angeschlagenen Basston wirken lautenistisch. In das Gleichmaß der Achtel brechen nach der Mitte des Stücks chromatische Sechzehntelläufe ein, ein toccenartiges Element, das den improvisatorischen Ursprung dieser Präludien ins Gedächtnis ruft.

1999
SUITE Nr. 4 Es-Dur
Das Präludium der vierten Suite zeigt, daß Bach Anregungen für die Cellosuiten nicht nur vom Cembalo, sondern auch von der Laute bezog: Die abwärtsgerichteten Dreiklangsbrechungen über dem immer wieder angeschlagenen Baßton wirken lautenistisch. In das Gleichmaß der Achtel brechen nach der Mitte des Stücks chromatische Sechzehntelläufe ein, ein toccenartiges Element, das den improvisatorischen Ursprung dieser Präludien ins Gedächtnis ruft.
Die übrigen Sätze der Es-Dur-Suite weisen Analogien zur vierten “Französischen Suite” für Cembalo in der gleichen Tonart auf. Wie dort ist die Triole das rhythmisch bestimmende Element der Courante, die Wendung zur Subdominante das harmonische Charakteristikum der Sarabande, die Gigue ein Virtuosenstück in gleichmäßig durchlaufenden Achteln.
Auch die anderen Tänze folgen dem Zug zur Virtuosität im italienischen Stil. Die Allemande im Alla breve-Takt ist die schnellste von allen sechs Suiten, die Bourrée I das Paradox einer quasi-virtuosen Tändelei.