Nonett “Night Music” für acht Bläser und Kontrabass, op. 57
Werkverzeichnisnummer: 1141
1. Allegro, ma non troppo
2. Scherzo. Allegro
3. Adagio
4. Allegro Molto
1996
Johan Kvandal: Nachtmusik, op. 57 (1981)
Der norwegische Komponist Johan Kvandal wurde in Oslo zum Organisten und Dirigenten ausgebildet, bevor er in Paris und Berlin die Kompositionslehre einer Nadja Boulanger und eines Joseph Marx durchlief. Diese Ausbildung legte ihn auf einen konservativen, neoromantischen Stil fest, der sich in seinen Werken mit dem Einfluß der norwegischen Folklore vermischt. Die Wurzeln dieses Stils, den noch seine in den 80er Jahren geschriebenen Kammermusiken zeigen, liegen in dem starken Traditionsbezug, der für die Zeitgenössische Musik in Skandinavien bis in die späten 50er Jahre hinein verbindlich blieb. Auch Kvandal muß letztlich, seiner Generation zum Trotz, der spätromantischen Schule Norwegens zugerechnet werden.
Sein 1981 komponiertes Nonett für Bläseroktett und Kontrabaß reihte er durchd en Titel Nightmusic nahtlos in die Tradition der großen Bläserserenaden Mozarts und Dvoraks ein. Das viersätzige Werk huldigt mit seiner kaum verfremdeten Dur-Moll-Harmonik und der klaren, traditionellen Melodik diesen klassisch-romantischen Vorbildern unverhohlen. Der erste Satz ist ein Allegro, ma non troppo in g-Moll, in Sonatenform und im gewöhnlichen Vierertakt. Einem betont skandinavisch gefärbten Seitenthema im Kirchenton stehen rhythmisch schärfere, marschartige Episoden gegenüber. Daran schließt sich ein Scherzo im 6/8-Takt an, ein ebenso traditionelles Formmodell wie das melodisch weit ausschwingende Adagio des 3. Satzes. Das Finale steht danach wieder in Sonatenform, wobei sein Hauptthema im Volkston durch Anapäst-Rhythmen charakterisiert wird. Die Peer-Gynt-Musiken Griegs scheinen hier nicht weit.