Gitarrensonate G-Dur, BWV 525 | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Johann Sebastian Bach

Gitarrensonate G-Dur, BWV 525

Sonate G-Dur für Gitarre und Cembalo, BWV 525

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 109

Satzbezeichnungen

1. (ohne Bezeichnung)

2. Adagio

3. Allegro

Erläuterungen

Johann Sebastian Bach besaß zwar, wie man aus dem Verzeichnis seines Nachlasses weiß, keine Gitarre, dafür aber mehrere Lauten und ein sog. “Lautenwerck”, ein von ihm erfundenes Tasteninstrument mit lautenartigem Klang. Daraus kann man schließen, daß er lauten- bzw. gitarrenartige Klangvorstellungen in seiner “Claviermusik” durchaus berücksichtigte, wie es auch manche Parodiebeziehungen zwischen verschiedenen Versionen eines Werkes (z. B. g-Moll-Fuge für Laute bzw. d-Moll-Fuge für Orgel nach BWV 1001) bezeugen. So erscheint der Versuch, seine erste Orgeltriosonate für Gitarre und Cembalo zu bearbeiten, legitim, wenn schon nicht authentisch. Denn so oft auch behauptet wurde, daß die Orgeltrios, die Bach um 1730 “für seinen ältesten Sohn, Wilhelm Friedemann, aufgesetzt” (J. N. Forkel), auf Vorlagen in anderen Besetzungen zurückgehen, so wenig lassen sich diese mutmaßlichen Urfassungen für Blas- oder Streichinstrumente mit Basso continuo tatsächlich belegen. Daß sich in den Werken beispielsweise typische Streichereffekte finden, zeugt nur von Bachs Versuch, den Gattungsstil der italienischen Triosonate möglichst perfekt auf die Orgel zu übertragen. Stellt man sich andererseits vor, daß Bach – wie in manchen Quellen überliefert – diese Stücke auf einem Pedalcembalo musizierte und eines der Manuale mit Lautenzug spielte, so erhält man einen ähnlichen Klang, wie ihn unsere Interpreten in ihrer Bearbeitung vorstellen.