La Follia, op. 5 Nr. 12 | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Arcangelo Corelli

La Follia, op. 5 Nr. 12

La Folia, op. 5 Nr. 12

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer:

Satzbezeichnung

Adagio-Allegro-Adagio
Vivace-Allegro-Andante
Allegro-Adagio-Allegro

Erläuterung

Spanische Verrücktheit

An das Ende seiner Violinsonaten Opus 5 stellte Corelli eine Variationenfolge über ein berühmtes Thema, das die wenigsten Hörer heute mit der Violine in Verbindung bringen: die Follia. Seit der legendäre niederländische Flötist Frans Brüggen dieses Werk auf die Blockflöte übertrug, kennt man es hauptsächlich in dieser Version – transponiert von d-Moll nach g-Moll und ganz dem Klang der Flöte angepasst. Der Titel ist ein Rätsel: Warum man in Spanien ausgerechnet einer pathetischen Sarabande den Titel „Folia“ gab, „Verrücktheit“, ist nicht bekannt. Ab dem mittleren 16. Jahrhundert aber taucht dieses Thema in immer neuen Variationen für die verschiedensten Instrumente auf. Von den Barockmeistern Corelli, Vivaldi und Marais stammen die berühmtesten Variationen, aber auch Bach hat das Thema in seiner „Bauernkantate“ variiert, sein Sohn Carl Philipp für Cembalo wie vor ihm der alte Alessandro Scarlatti. Mozarts Konkurrent Salieri schrieb Follia-Variationen für Orchester, Liszt solche für Klavier solo (in seiner Spanischen Rhapsodie) und Rachmaninow für Klavier und Orchester. Am Anfang aller dieser Variationenzyklen steht der Klassiker von Corelli, den unser Flötist Jan Nigges spielt.