Romance Des-Dur, op. 37 | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Camille Saint-Saens

Romance Des-Dur, op. 37

Romance Des-Dur für Flöte, op. 37

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 2903

Satzbezeichnungen

Erläuterungen

Romanzen gehörten zu den Modeformen der virtuosen Salonmusik des 19. Jahrhunderts. Camille Saint-Saëns hat im Laufe seines Lebens Romanzen für vier verschiedene Instrumente mit Klavier geschrieben: Violine, Cello, Horn und Flöte. Ungewöhnlich an seiner Flötenromanze, op. 37, st zunächst die Tonart Des-Dur, die auf einer Flöte vor der Mitte des 19. Jahrhunderts praktisch unspielbar gewesen wäre. Paul Taffanel, der bedeutendste Pariser Flötist des Fin de Siècle, enger Freund und Mitstreiter von Saint-Saëns im Bemühen um eine Renaissance der französischen Instrumentalmusik, hatte keine Schwierigkeiten mehr mit dieser Tonart, teils dank der vollendeten französischen Kunst der “embochure”, des Ansatzes, mithilfe dessen jede Intonationstrübung leicht auszugleichen war, teilweise dank der technischen Metamorphose, die die Flöte im Zuge der Böhmschen Klappenmechanik durchgemacht hatte. In dieser Hinsicht ist die scheinbar so naive Romanze von Saint-Saëns auch ein Stück Demonstration technischen Fortschritts, eben im instrumententechnischen Sinne. Taffanel und Saint-Saëns scheinen das dreiteilige Stück aber auch seiner musikalischen Eigenschaften wegen geschätzt zu haben, denn sie setzten es aufs Programm des Konzerts zum 50jährigen Bühnenjubiläum des Komponisten 1897 in der Salle Pleyel. Die schöne, melancholische Melodie des Hauptteils über fast bachischen Harmonien und der bewegtere Mittelteil ergeben eine in jeder Hinsicht abgerundete Form.