Serenade | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Grete von Zieritz

Serenade

Serenade für Flöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 2833

Satzbezeichnungen

1. Irgendwo – eine Schöne .. ?

2. Aufmarsch

3. Mondlibelle

4. Herr Calque baine

5. Jähes Ende

Erläuterungen

Mit ihren 100 Jahren ist Grete von Zieritz heute unbestritten die „Nestorin“ unter den Komponistinnen in Deutschland. In einem Interview aus Anlaß ihres 100. Geburtstags am 10. März 1999 sagte sie: „Ein junger Komponist muß genauso streng erzogen werden, wie wir als junge Leute erzogen wurden… Man darf nicht vernachlässigen, Maßstäbe zu setzen! Vieles von dem , was als Neue Musik gehandelt wird, ist weder neu, noch ist es Musik!“ Nach diesen Grundsätzen ließe sich auch ihr eigenes Leben und Schaffen beurteilen.
Die in Wien geborene und in Graz ausgebildete Musikerin kam 1917 nach Berlin, wo sie noch heute lebt, und durchlief dort die strenge Schule eines Franz Schreker: „Die Schwierigkeiten eines Komponistenlebens waren ihr bekannt, die Warnungen ihres Berliner Kompositionslehrers Franz Schreker (sie studierte bei ihm von 1926-1931), daß sie als Frau es ‚schwer haben‘ werde, schreckten sie nicht: Grete von Zieritz komponierte, wie sie, ihrem eigenen Wesen folgend, aus Intuition und künstlerischer Verantwortung komponieren mußte; sie sagt in Noten, was zu sagen sie sich verpflichtet fühlt. Grete von Zieritz erhielt Ehrungen, Orden, 1958 wurde sie vom österreichischen Bundespräsidenten zum Professor ernannt.“ Eines der jüngsten unter ihren mehr als 40 Kammermusik- Werken ist die 1993 im Druck erschienene Serenade für Bläserquintett. Sie umfaßt fünf Sätze, die ihre launigen Titel durch entsprechende Tonmalerei einlösen. Die Andeutung der geheimnisvollen „Schönen“ im ersten Satz bleibt noch vage, ungleich deutlicher sind der „Aufmarsch“ der Instrumente im zweiten Satz und der flirrende Flug der Mondlibelle im dritten. Der „unbeholfene“ Herr Calquebaine tritt uns im Solofagott von Nr. 4 entgegen; das „Jähe Ende“ der Nr. 5 bedarf keines Kommentars.