Fünf Stücke | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Jacques Ibert

Fünf Stücke

Fünf Stücke

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 2179

Satzbezeichnungen

1. Allegro vivo

2. Andantino

3. Allegro assai

4. Andante

5. Allegro quasi marziale

Erläuterungen

Neben dem Bläsertrio in der Besetzung Flöte, Klarinette, Fagott gibt es auch die Formation Oboe, Klarinette, Fagott, die sich in Frankreich in den 20er Jahren unseres Jahrhunderts als sog. Trio d’anches etablierte. Anche, das französische Wort für Mundstück, spielt auf die Rohrblätter dieser drei Instrumente an. Da die Flöte über kein solches verfügt, gehört sie also nicht zum engeren Bereich des Trio d’anches, dennoch kann sie unschwer die Oboenstimmen dieser Stücke übernehmen.
Für Trio d’anches wurden seit den 20er Jahren eine ganze Reihe von Originalwerken geschrieben, in Frankreich hauptsächlich für das Trio d’anches de Paris mit den Solisten Morel, Lefebvre und Oubradous. Auch die beiden französischen Bläsertrios in unserem Programm wurden diesem Ensemble gewidmet.
Der Pariser Jacques Ibert, der zur Generation von Paul Hindemith gehörte, zeigte in seinen Werken eine ähnliche stilistische Bandbreite wie sein deutscher Kollege. Er war in fast allen Gattungen zu Hause, schrieb populäre Opern (Angélique), Solokonzerte wie das bekannte Flötenkonzert, ein bedeutendes Streichquartett und unterhaltsame Werke der Bläserkammermusik. Die Fünf Triostücke, 1935 für das Trio d’anches de Paris geschrieben, huldigen traditionellen Genres in durchaus eingängiger Rhythmik, Melodik und Harmonik. Den Rahmen bilden ein schneller Tanz in G-Dur (Nr. 1) und ein Marsch in der gleichen Tonart (Nr. 5). Nr. 2 ist ein träumerisches Intermezzo in a-Moll, Nr. 3 ein pastorales Allegro in B-Dur, Nr. 4 ein langsames Menuett in D-Dur.