Klavierquartett a-Moll, op. 67 | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Joaquin Turina

Klavierquartett a-Moll, op. 67

Quartett a-Moll für Klavier, Violine, Viola und Violoncello, op. 67

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 1977

Satzbezeichnungen

1. Lento – Andante mosso

2. Scherzo. Vivo

3. Andante – Allegretto

Erläuterungen

TURINA, JOAQUIN, geb. 1882 in Sevilla, gest. 1949 in Madrid, spanischer Komponist mit starken Bindungen an Sevilla, obwohl er seine Heimatstadt schon mit 20 verließ. Freundschaft mit de Falla während des Studiums in Madrid, Paris-Aufenthalt seit 1905 als Schüler von d’Indy, von Albeniz zur Verwendung spanischer Themen ermuntert. 1914 Rückkehr nach Madrid zusammen mit de Falla und Aufstieg zu einem der führenden Komponisten Spaniens. Im Bürgerkrieg von den Republikanern verfolgt. “Ein freundlicher Mann, der Einfachheit und Schönheit liebte”, dem aber die “Tiefe Fallas fehlte”
Nach Meinung des spanischen Musikhistorikers C. G. Amat “ ist es üblich, die spanische Musik des frühen 20. Jahrhunderts in zwei Komponistenpaare aufzuteilen: Albéniz und Granados, Falla und Turina. Jede Ähnlichkeit zwischen den beiden letzteren ist jedoch rein oberflächlich. Es gibta uch nicht viel von Albéniz in Turina, obwohl einige seiner Werke einen Bezug zur Poesie von Granados haben. Trotz des Lokalkolorits in manchen Kompositionen, versuchte Turina vielleicht intensiver als alle seine spanischen Zeitgenossen, Musik von europäischem Standard in den konventionellen Hauptformen zu schreiben. Nicht zufällig war sein op. 1 ein Klavierquintett, das ganz bewußt nach Werken geformt war, die er bewunderte… Seine Kammermusik und seine Orchesterwerke haben große Formen, wie man sie normalerweise bei Deutschland-orientierten spanischen Komponisten findet…”

Auch in seinem 1932 komponierten Klavierquartett op. 67 folgte Turina der deutsch-österrechischen Tradition der Gattung, obwohl die Themen des Werkes spanischen Ursprungs sind. Der erste Satz, Andante mosso, “ist ein Lied in fünf Abschnitten über ein aufsteigendes Thema mit typisch andalusischem Profil, dem eine langsame Einleitung (Lento) vorangeht. Man findet das Thema versteckt wieder in dem Trio des zentralen Vivo-Satzes, einem Scherzo. Das Werk, das mit einem sehr freien Sonatensatz (Andante-Allegretto) endet, gibt den wichtigsten Part dem Klavier, das fast wie der Solist eines Konzertes behandelt wird.” (H. Halbreich)